FOREVER - auf dem weg ins paradies
eldoelle : Fotografie, Videoinstallation
12. September - 17. Oktober 2009
opening: 11.9. / 19.00 Uhr
Die Foto- und Videoarbeit FOREVER - auf dem weg ins paradies thematisiert den inszenierten Ort der „Letzten Ruhe“ als Durchgangspunkt. Schon antike Kulturen kannten die Vorstellung, dass der Mensch sich nach seinem Tod auf eine Reise begibt. Wie wörtlich dies noch immer zu nehmen ist, zeigen reitende Indianer, schreitende Giraffen und fahrende Busse, die der Künstler als Grabschmuck auf verschiedenen Berliner Friedhöfen vorfand.
Aus der Froschperspektive entstanden Fotos, die
Realität und Fiktion, Kitsch und Metaphysik zusammenführen. Die von den Trauernden hinterlassenen
Grabarrangements werden durch den unsentimentalen Blick des Künstlers in eine
artifizielle, surreale Welt entrückt, in der Reisemotiv und Stillstand in eins
fallen, in der Maßstäblichkeit keine Rolle mehr spielt, und wo Plastikblumen
sich mit echtem Unkraut vereinigen. Archaische, vorchristliche Bildwelten
entstehen.
Wie ein Gegenentwurf dazu wirkt die Videoprojektion
einer Abendlichtsequenz auf einer horizontalen Fläche aus weißem Sand. Aus
Reduktion und annähernder Bildlosigkeit entsteht symbolische Kraft: pures Licht
als Medium von Hoffnung und Ewigkeit.
Sabine
Carbon
Vielfältig sind in seinen Fotos Symbole, Anspielungen und Querverweise. In diese vertraut wirkenden Pflanzenbildern brechen Elemente aus Comic und Versatzstücke aus der Popkultur ein: Ein verwirrendes Nebeneinander von alt und neu, von zeitlos und vergänglich, von Stillstand und Bewegung. Dabei setzt er alles auf ein Ziel: die Dinge und Orte zu verzaubern.
Mit der Fotoserie FOREVER sind ihm außerordentlich schöne Kunstwerke gelungen. Der Begriff der Schönheit selbst gehört ja in der Kunst in die Kategorie des Relativen. Und doch benutzen wir ihn ohne den Anflug einer Irritation für alles, was unserem eigenen Sinn für die Ausgewogenheit der Form oder der Erscheinung entspricht. Seit Menschen Abbilder von sich schaffen, war Schönheit ein entscheidender Begriff. Doch überblickt man die Idealbilder verschiedener Epochen, so lässt sich schnell erkennen, dass Schönheit ganz unterschiedlich sein kann. Schon Dürer bekannte: ´Was die Schönheit sei, das weiß ich nicht´. Wir sind heute nicht klüger und wissen nicht, wie Schönheit schlüssig definiert werden kann. Zum Glück, möchte man sagen, denn so entziehen sich vielleicht auch die Fotos von eldoelle auf Dauer jeder Klassifizierung."
Manon
Bursian
Direktorin der Kunststiftung
Sachsen-Anhalt
2009
eldoelle
geboren 1958 I lebt und arbeitet in berlin und in der uckermark I studium der plastik bei prof. wieland förster I mitglied im bundesverband der bildenden künstler brandenburg I einzelausstellungen und ausstellungsbeteiligungen in berlin, darmstadt, magdeburg, osnabrück, st. gallen und brüssel I teilnahme an künstlerischen wettbewerben im öffentlichen raum I 1. preis im offenen realisierungswettbewerb salzmarkt/osnabrück 1998
www.eldoelle.de
eldoelle
geboren 1958 I lebt und arbeitet in berlin und in der uckermark I studium der plastik bei prof. wieland förster I mitglied im bundesverband der bildenden künstler brandenburg I einzelausstellungen und ausstellungsbeteiligungen in berlin, darmstadt, magdeburg, osnabrück, st. gallen und brüssel I teilnahme an künstlerischen wettbewerben im öffentlichen raum I 1. preis im offenen realisierungswettbewerb salzmarkt/osnabrück 1998
www.eldoelle.de